Das Bewusstsein erschuf die Welt –und nicht umgekehrt
- mehoveq
- 8. Aug.
- 4 Min. Lesezeit

Heute möchte ich dich zu einer Reflexion über das Bewusstsein einladen – einer Sichtweise, von der du vielleicht noch nie gehört hast. Bewusstsein ist einerseits etwas unglaublich Faszinierendes, andererseits so selbstverständlich und allgegenwärtig, dass wir es kaum wahrnehmen – ähnlich wie wir den Fluss der Zeit kaum bemerken. Nur selten stellen wir uns die Frage, was es wirklich bedeutet, bewusst zu sein. Und du? Hast du dir jemals die Frage gestellt, was es eigentlich heißt, bewusst zu sein?
In diesem Text lade ich dich zu ein paar einfachen Gedankenexperimenten ein, die dir helfen können, besser zu spüren und zu verstehen, was Bewusstsein ist, wie es sich in dir zeigt und wie es mit dem Leben im Hier und Jetzt zusammenhängt. In spirituellen und philosophischen Traditionen wird Bewusstsein oft als der Grundbaustein des Universums beschrieben, aus dem alles hervorgeht. Ich möchte dir zeigen, dass da vielleicht wirklich etwas dran ist.
Das Gänseblümchen-Experiment
Die Psychologie definiert Bewusstsein als einen grundlegenden psychischen Zustand, in dem der Mensch seine eigenen Gedanken erkennt und Reize aus der Umwelt wahrnimmt, auf die er durch körperliche Handlungen oder automatische Prozesse des Organismus reagiert. Auf den ersten Blick klingt das klar und logisch. Wahrscheinlich kannst du jetzt, während du diese Zeilen liest, ohne Probleme feststellen, dass du dir dessen bewusst bist, was du gerade tust.
Die Wissenschaft beschreibt die Entstehung des Bewusstseins so: Erst entstand Materie, daraus entwickelte sich Leben, und dann begannen komplexe Systeme aus Materie – wie das Gehirn – Bewusstsein zu erzeugen. Klingt vernünftig. Aber stimmt das wirklich?
Lass uns das Schritt für Schritt anschauen. Stell dir folgende Situation vor: In einem weißen Raum steht ein Tisch, und darauf liegt ein Gänseblümchen. Vor dem Tisch sitzt ein Mensch, der die Blume betrachtet. Laut der Wissenschaft sind der Mensch und das Gänseblümchen zwei getrennte Elemente der Realität, die aus Atomen bestehen und unabhängig voneinander im Raum existieren.
Das Licht, das vom Gänseblümchen reflektiert wird, trifft auf die Augen des Menschen, und im Gehirn entsteht das Bild der Blume. Und hier stellt sich die Frage: Wo befindet sich das Gänseblümchen eigentlich? Auf dem Tisch – dort, wo man es hingelegt hat? Oder im Gehirn des Menschen, der es wahrnimmt? Gibt es also zwei Gänseblümchen – eines auf dem Tisch und eines im Kopf des Beobachters?
Es entsteht eine Art Kette von Ereignissen: Gänseblümchen → Raum zwischen Blume und Augen → Augen → Bild im Gehirn → Bewusstsein, das dieses Bild erkennt. Aber wo ist in all dem die „wahre“ Blume?
Nach der allgemein anerkannten Theorie taucht das Bewusstsein erst am Ende dieses Prozesses auf – als Produkt des Gehirns. Aber wie ist es möglich, dass die Welt angeblich „draußen“ existiert und das Bewusstsein, das sie wahrnimmt, erst am Ende erscheint? Findest du das nicht merkwürdig? Um überhaupt sehen zu können, dass ein Gänseblümchen auf dem Tisch liegt, muss das Bewusstsein doch von Anfang an da sein.
Existiert die Blume unabhängig vom Bewusstsein – oder nur in ihm?Die Wissenschaft kann diese Frage noch nicht eindeutig beantworten, obwohl die Quantenphysik Ansätze bietet, die in eine völlig neue Richtung weisen. Ich glaube, dass diese Entdeckung – wenn sie vollständig verstanden wird – ein echter Durchbruch sein wird, vergleichbar mit der Erkenntnis, dass die Erde eine Kugel ist oder dass sie sich um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. Ich schreibe darüber, weil du, wenn du ehrlich in die Erfahrung gehst, sehen wirst, dass es hier nicht um eine Theorie geht, sondern um deine eigene direkte Erkenntnis.
Die Situation mit dem Gänseblümchen bleibt dieselbe: Ein Mensch betrachtet eine Blume auf dem Tisch. Ich schlage dir aber ein anderes, umgekehrtes Modell vor: Bewusstsein → Gänseblümchen → Raum zwischen Blume und Augen → Augen → Bild im Gehirn. Das Bewusstsein muss als Erstes da sein, damit überhaupt etwas wahrgenommen werden kann. Das Bewusstsein ist der Ursprung. Durch es kannst du überhaupt erst bemerken, dass da ein Gänseblümchen auf dem Tisch liegt.
Wieso brauche ich das überhaupt?
Du fragst dich jetzt sicher: Was hat das alles mit mir und meinem Leben zu tun?
Wenn dieses Modell stimmt, bedeutet das, dass nicht die Materie das Bewusstsein erschaffen hat, sondern umgekehrt – das Bewusstsein hat die Materie erschaffen, und aus ihr entstand erst das Gehirn. Was ändert das? Alles.
Denn das bedeutet, dass du selbst Bewusstsein bist, das einen Körper hat – und nicht ein Körper, der zufällig ein Bewusstsein besitzt. Du bist das Feld des Bewusstseins, in dem alles auftaucht, was du „dein Leben“ nennst: Gefühle, Ereignisse, Erfolge und Misserfolge. Dein ganzes Leben ist wie ein Film, der unaufhörlich im JETZT abläuft – und du bist das Bewusstsein, das ihn sieht und erlebt.
Immer mehr Wissenschaftler teilen diese Ansicht und sagen, dass Bewusstsein der grundlegende Baustein des Universums ist – eine allgegenwärtige und alles durchdringende Realität. Verschiedene Lebewesen haben einfach einen unterschiedlichen Zugang zu ihr. Was Buddha vor Tausenden von Jahren gesagt hat, wird langsam Teil der modernen Wissenschaft und unserer alltäglichen Wirklichkeit.
Im nächsten Text werde ich mich darauf konzentrieren, wie du dieses Bewusstsein direkt in dir spüren und im Alltag erfahren kannst.
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