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Zeit - die grösste Täuschung

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Heute möchte ich dich einladen, über eines der faszinierendsten Themen nachzudenken: die Zeit. Oder besser gesagt – über ihre wahre Natur. Was ist Zeit eigentlich? Warum sagen spirituelle Lehren, dass Zeit nicht existiert, dass sie nur eine Illusion unseres Verstandes ist? Und welche Bedeutung hat sie überhaupt für uns? Lohnt es sich überhaupt, sich mit dieser „armseligen Zeit“ zu beschäftigen, die doch sowieso vergeht, egal was wir darüber denken?


Wie erlebst du Zeit im Alltag?

Im Alltag scheint Zeit etwas ganz Selbstverständliches, Reales und Unbestreitbares zu sein. Die Wissenschaft beschreibt sie als eine messbare Größe – etwas, das man zählen und messen kann, eingeteilt in Sekunden, Minuten, Stunden, Tage oder Jahre. In der Schule lernen wir sie als eine der grundlegenden physikalischen Kategorien kennen, und unser Leben folgt ihrem Rhythmus.


Die Astronomie zeigt uns noch mehr: das Lichtjahr – obwohl es eine Entfernungseinheit ist – ist eng mit der Zeit verbunden, weil es beschreibt, wie weit das Licht in einem Jahr reist. Dann gibt es noch den Rhythmus von Tag und Nacht, die Jahreszeiten, die Bewegung der Erde um die Sonne – all das scheint zu beweisen, dass Zeit existiert und unser Leben beeinflusst.Unser Verstand interpretiert diese Veränderungen ganz einfach: Vergangenheit → Gegenwart → Zukunft.


Das klingt logisch und unumstößlich. Aber... ist das wirklich so? Jetzt möchte ich dich zu einem kleinen Experiment einladen. Vielleicht wird es dir zeigen, dass das, was wir „Zeit“ nennen, zum großen Teil eine Schöpfung unseres Geistes ist. Und wenn das so ist – vielleicht wirst du dich ein Stück weit befreien können von diesem begrenzenden Paradigma des „ständigen Voranschreitens“ und mehr Freiheit, Frieden und Glück im Hier und Jetzt spüren.


Gedankenexperiment: Gibt es Zeit wirklich?

Egal, wo du gerade bist – halte einen Moment inne. Atme ein paar Mal tief durch.Am besten langsam und tief – beginnend in deinem Unterbauch, dann durch die Brust und bis in den Hals. Spüre, wie die Luft dich füllt. Und dann lass sie sanft wieder ausströmen und nimm wahr, wie dein Körper sich dabei langsam entspannt und zur Ruhe kommt. Wiederhole dieses Atmen ein paar Mal und spüre, wie dein Körper mit jedem Ausatmen tiefer und tiefer entspannt.


Und jetzt zum Experiment. Alles, worüber ich hier spreche, basiert auf direkter Erfahrung. Du musst mir nicht glauben – du kannst es selbst überprüfen. Frag dich mal: Was ist die Vergangenheit? Und wo ist sie jetzt? Du denkst vielleicht: „Ich habe gestern Salat zum Mittag gegessen.“ Okay, stimmt – du hast ihn gestern gegessen. Aber wo ist er jetzt? Kannst du ihn irgendwo finden? Noch einmal erleben? Nein. Diese Situation existiert nur in deiner Erinnerung, in deinen Gedanken. Und das Interessante ist: Diese Gedanken sind nicht in der Vergangenheit, sondern im Hier und Jetzt. Du kannst nicht gestern über dein gestriges Mittagessen nachdenken. Du kannst es nur jetzt tun. Also ist die Vergangenheit nur ein Schatten in deinem Geist, eine Erinnerung, die in der Gegenwart auftaucht.


Dasselbe gilt für die Zukunft. Stell dir vor, du hast morgen einen Flug und machst dir Sorgen, dass du zu spät kommen könntest. Du denkst: „Ich habe Angst, dass ich es morgen nicht schaffe.“ Aber existiert dieses „morgen“ schon? Nein. Das Flugzeug, morgen, das Zuspätkommen – das sind alles Bilder in deinem Kopf, Projektionen, die jetzt in diesem Moment auftauchen. Die Zukunft ist noch nicht da. Physisch existiert sie nicht. Du weißt nicht, was in 10 Minuten, in einer Stunde, in einem Monat oder einem Jahr passieren wird. Du kannst es dir vorstellen, planen, dich darüber sorgen oder dich darauf freuen – aber all das passiert jetzt, in deinem Kopf. Vergangenheit und Zukunft existieren nur als Gedanken. Und Gedanken – die tauchen immer im Jetzt auf. Diese Entdeckung mag banal klingen, aber wenn du sie wirklich spürst, kann sie dein Leben verändern. Denn die einzige Realität, die wirklich existiert, ist dieser Moment. Nur jetzt kannst du atmen, leben, fühlen, erfahren.

Und JETZT?

Wenn Vergangenheit und Zukunft nur in deinem Kopf existieren – was ist dann wirklich real? Schließe für einen Moment deine Augen. Konzentriere dich wieder auf deinen Atem. Frag dich: Wann passiert dieser Atemzug? Ist er nicht das einzige Reale, das gerade jetzt geschieht? Warum also schenken wir dem, was tatsächlich existiert, so wenig Aufmerksamkeit? Warum wandern unsere Gedanken ständig in Vergangenheit und Zukunft, obwohl sie gar nicht existieren? Die Antwort ist einfach: Unser Verstand wurde so programmiert.Lebenserfahrungen, Traumata, schwierige Situationen, der tägliche Stress, gesellschaftliche Erwartungen – all das macht es uns immer schwerer, ins Jetzt zurückzukehren.


Wir vertrauen dem gegenwärtigen Moment nicht. Wir glauben, irgendwo da draußen in der Zukunft wartet ein besseres „Jetzt“ auf uns. Und wir vergessen dabei, dass der wahre Schatz des Lebens hier ist – in diesem Moment. Wenn du dieses „Jetzt“ noch tiefer spüren möchtest, dann beachte etwas Wichtiges: Dieser Moment ist keine Pause zwischen Vergangenheit und Zukunft. Da wir – wie wir gerade entdeckt haben – feststellen, dass diese beiden Dinge gar nicht existieren, bleibt nur das ewige Jetzt. Aber der Verstand versucht ständig, das zu verstecken – indem er Geschichten darüber erfindet, was war und was sein wird, statt wahrzunehmen, was ist. Dieser Moment ist kein Punkt auf der Zeitlinie. Er ist ein ewiger Moment ohne Anfang und Ende. Wenn Vergangenheit und Zukunft nur Konstrukte des Denkens sind, dann ist das Jetzt die einzige wirkliche Realität – wie ein Windhauch, den du nicht festhalten kannst, aber den du fühlen kannst.

Klingt zu schön, um wahr zu sein? Und doch – genau dieser Moment, dieses einfache Jetzt, ist das, wonach wir alle suchen, obwohl wir es meistens nicht bemerken. Es ist das Jetzt, das die Tür zu deinem tieferen Selbst und zu einem erfüllteren Leben öffnet. Denn nur von hier aus kannst du handeln. Nur von hier aus kannst du den Verstand beruhigen, der sich an der Vergangenheit (Depression) festklammert oder sich vor der Zukunft (Angst) fürchtet.

Der Weg in dieses Jetzt ist nicht immer einfach.

Er führt uns durch ein Dickicht aus Gedanken, Ängsten, Scham und schmerzhaften Erinnerungen.

Aber darüber erzähle ich dir nächstes Mal.


 
 
 

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